Apulien (I) vom 10.09. – 24.09.2022

Im September 2022 ging es endlich los zu unserem „Sommerurlaub“. Ziel war dieses Mal Apulien!
Apulien ist der Stiefelabsatz Italiens. Ein wunderbares Stück Erde und, wie sich nach dem Urlaub herausstellte, unsere schönste Reise ever. Auch wenn es schwer ist, in Bildern das Gefühl rüberzubringen, wir versuchen es mal.

Viele von uns werden sich noch mit Graus an die Zeit erinnern, als wir alle mit Masken rumliefen. Abstandsgebot und und und, mit einem Wort CORONA!

Dementsprechend saßen wir mit Maske im Flieger, sehr unangenehm. Der Flug ging von Düsseldorf nach Bari.
Bari ist die Hauptstadt von Apulien. Nach der Landung sollten wir mit einem Shuttle vom Hotel abgeholt werden. Pustekuchen, keiner kam. Wir versuchten im Hotel anzurufen, aber es gab Probleme mit der Verständigung. Ein deutschsprechender Italiener war dann so freundlich für uns im Hotel anzurufen. Wir sollten dann ein Taxi nehmen, die Kosten würde uns das Hotel erstatten. Also dann los und ein Taxi gesucht, Preis verhandelt und ab gings. Von Bari fuhren wir dann im Dunkeln zum Hotel „Regina Bari“. Ein Apartmenthotel eine halbe Stunde außerhalb von Bari.

Da wir erst spät abends ankamen, konnten wir noch eine Kleinigkeit essen und trinken. Und dann ab ins Bett.

Am nächsten Morgen lachte uns die Sonne an. Es war schon ziemlich warm. Da wir noch keinen Mietwagen bekommen hatten, gings erstmal zu Fuß bergab zur Küste in den Fischerort Torre A Mar.
Der Hinweg war noch angenehm, aber der Rückweg….boah. Da lief uns der Schweiß am A….. runter.

In der Coronazeit bauten die Autovermietungen dermaßen ihre Kontingente an Wagen ab, dass es fast an ein Wunder grenzte, einen Wagen zu ergattern.

Mit der italienischen Bahn fuhren wir von Torre A Mar nach Bari. Kostet übrings kaum etwas, sehr sehr billig dort Bahn zu fahren. In der ganzen Stadt liefen wir die Autovermietungen ab. Keiner hatte ein Auto für uns. Zum Haare ausreißen.

Theater in Bari

Bari ist eine wunderschöne Stadt mit einer tollen Altstadt. Viele kleine Gassen und Lokale laden zum Verweilen ein. Man kann sich überall schön reinsetzen und das Treiben in den Gassen beobachten. Bei einem Espresso oder einem Aperölchen….

Uns kam die Idee einen Mietwagen eventuell am Flughafen zu ergattern. Hätten wir gleich bei der Landung machen sollen. Und wirklich, wir bekamen ein Auto. Einen funkelnagelneuen Opel Mokka.

Ab jetzt waren wir mobil und so änderte sich unser Tagesablauf abrupt. Aufstehen, frühstücken und ab ins Auto auf Tour bis zum Abend. Wir fuhren mit dem Wagen ganz Apulien ab. Vom Norden bis runter zum südlichsten Punkt von Italien. Dazu jetzt mehr…..

Unserer erste Weg führte uns nach Polignano a Mare. Kennt Ihr nicht? Doch!
Eine der schönsten Städte in ganz Apulien. Dort entstand das Lied „Volare“. Ich glaube das kennt jeder. Und jeder wird den Text kennen und mitsingen können. Dazu aber bei unserem nächsten Besuch in Polignano a Mare mehr.

Am nächsten Tag ging es nach Alberobello, ein absolutes Muss für jeden Apulienbesuch. Dazu muss man südlich von Bari 30 km ins Landesinnere fahren. Auf einem Hügel findet man dann die Stadt Alberobello mit seinen berühmten Trullihäusern. Man sollte schon früh da sein, bevor die ganzen Kreuzfahrer die Stadt stürmen. Auch die Temperaturen waren alles andere als frisch….
Wie gesagt, Alberobello ist eine Perle in Apulien und sollte man sich unbedingt ansehen. Aber seht selber…

Trulli Häuser sind eigentlich immer Baustellen. Das Dach besteht aus geschichteten Steinen, die schnell umgebaut werden konnten. So galt das Haus als noch nicht fertig und man musste keine Steuern zahlen….klever!!!

Auch tolle Kathedralen fanden wir vor. Gefühlt waren wir in jeder Kirche Apuliens – da war’s nämlich schön kühl 😉

Weiter gehts vom Landesinneren wieder zurück an die Küste. Unser nächstes Ziel heißt wie ein deutsches Gesellschaftsspiel. „Monopoli“! Ja wirklich, die kleine Fischerstadt heißt Monopoli. Nette kleine Gassen in der Altstadt, wie in jedem Ort. Und auch wieder wunderschöne Kirchen, besser gesagt Kathedralen.

Zeit für ein paar Worte zum „Unahotel Regina Bari“. Das Hotel oberhalb von Torre A Mar mitten in der Landschaft gelegen, ist schon in die Jahre gekommen. Wobei das schon seinen Charme hatte, da es wohl im Mittelalter ein Kloster war. So dick waren dann auch die Mauern. Zum Service müssen wir leider sagen, da ist viel Luft nach oben. Das Frühstück war in Ordnung, der Kaffee ein absolutes Highlight. Aber das Abendessen….uff! Teilweise mussten wir über eine Stunde auf das Essen warten. Der Oberguru im Speisesaal war die Unsymphatie in Person… und der Rest des Personals war mehr als überfordert. Das Essen an sich war dann OK. Das Preis-/Leistungsverhältnis war schon etwas angespannt. Wir würden das Hotel nicht nochmal buchen.

Aber wir waren ja nur zum Schlafen im Hotel, am nächsten Morgen, bei strahlendem Sonnenschein, gings wieder mit dem Mokka nach Süden. Als erstes stand Ostuni auf unserer ToDo-Liste.

Ostuni ist eine italienische Gemeinde mit 29.942 Einwohnern in der Provinz Brindisi der Region Apulien. Etwas im Landesinneren gelegen. Ebenfalls eine schöne Altstadt mit, wie kann es anders sein, einer riesigen Kathedrale in der Mitte. Absolut sehenswert.

Nach dem wir die Innenstadt unsicher gemacht hatten, fuhren wir noch zur Küste. Bei 37 Grad im Schatten war uns nach einem kleinen Badeaufenthalt in einer kleinen Bucht am Meer. Konnten wir leider nicht lange genießen, da sich ein Gewitter ankündigte. War trotzdem sehr erfrischend.

Für den nächsten Tag hatten wir eine längere Tour geplant. Bisher waren wir nur an der Adriaküste unterwegs, heute war unser Ziel Gallipoli auf der anderen Seite des Stiefelabsatzes. Gallipoli ist eine Küstenstadt mit einer Besonderheit. Die Altstadt liegt auf einer Insel vor der eigentlichen Stadt. Sie ist über eine Brücke zu erreichen.

Wunderbare enge Gassen, ein Hafen, eine Festung, sehr sehenswert.

Am Hafen auf der Festung kehrten wir dann für eine Abkühlung ein. Man konnte in Schaukeln sitzen und auf den Hafen blicken. La dolce vita!

Am späten Nachmittag ging es dann wieder zurück auf die andere Seite. Wir machten einen Abstecher in der Bezirkshauptstadt Lecce. Bevor es dann am Abend zurück zum Hotel ging. Wir hatten einige hundert Kilometer geschruppt, aber es war jeden Kilometer wert für diese wunderschönen Eindrücke.

Da es schon sehr spät war, machten wir noch einen Zwischenstopp in Polignano a Mare, um was zu essen. Und jetzt versteht man auch, warum jeder hier den Text von „Volare“ kennt, er steht in Leuchtschrift über den Gassen von Polignano a Mare!

Wir hatten uns schon gewundert, was das für „Balkone“ an der Bucht waren, und eine sehr große Schwimminsel. Als wir das Plakat sehen, wußten wir was es zu bedeuten hatte. Die Weltmeisterschaft im Klippenspringen von Red Bull. Aus 27 m Höhe. Da simmer dabei!!!

Dazu aber später mehr. Am nächsten Tag ging es zum ersten Mal Richtung Norden. Unser erstes Ziel: Trani. Und hier zum Porto di Trani. Auch wieder eine kleine antike Fischerstadt mit, wie sollte es auch hier anders sein, Kirche, Hafen und Festung. Wunderbar anzusehen.

Auf der Fahrt hat Karin (wer sonst) noch ein Outlet gefunden. Puglia Village. Also nix wie rein. Da es sehr heiß war, gab es überall Säulen wo kalter Wasserdampf versprüht wurde, um die Besucher abzukühlen.

Als wir dann abends zurück zum Hotel kamen, wartete eine Überraschung auf uns. Im Hotel fand ein „Harley-Treffen“ statt. Der ganze Innenhof und die Parkplätze waren mit „Motorrädern“ zugestellt. Na ja, es gibt schönere Bikes 😉 (*@ Thomas)

War jedenfalls ziemlich laut, aber nix desto trotz gingen wir erstmal Essen im Hotellokal.

Am nächsten Morgen gings dann zur WM im Klippenspringen nach Polignano a Mare. Es war ein riesen Menschenauflauf. Wir ergatterten uns einen guten Platz auf der Brücke, wo man das Geschehen gut verfolgen konnte. Da die Sonne gnadenlos brannte, war es schwer auszuhalten über die ganze Zeit ohne Schirm auf der Brücke zu stehen. Was übrigens unserem Nacken abends auch unverkennbar anzusehen war… :-/ Aber das nur am Rande 😉

Als erstes waren die Damen dran, die vom unteren Sprungturm absprangen. Eine Deutsche hat sehr gut abgeschnitten.
Anschließend waren die Männer dran, aus 27 m Höhe.

Am Ende des Tages waren wir sehr hungrig. Karin suchte in Google ein nettes Lokal in der Nähe, was eine sehr gute Bewertung hatte. Und das haben wir gefunden!!!!

Im Nachbarort Rutigliano fanden wir das Restaurant „Bassavilla“ . Die Krönung der Schöpfung von Restaurante!!!
Aber eins after dem anderen. Wir gingen hin und man vertröstete uns, da es noch geschlossen war. Man notierte sich meinen Namen „Stefan“ und sagte uns, dass erst ab 17 Uhr geöffnet wurde.

Wir gingen dann gegen 18 Uhr hin, und was uns dann erwartete raubte uns den Atem. Oben(!) wurde ich dann mit Stefan begrüßt. Man führte uns dann eine Treppe nach unten, in weitausladende Gewölbe. Das war schon der Hammer!!!!

Wir wurden an einen Tisch geführt, und uns die Karte überreicht. Tja, was sollen wir sagen, nur super leckere Sachen auf der Karte.

Wir wählten 2 Pizzen und als Vorspeise Carpaccio und eine Flasche Weißwein…..

Und dann kam das Essen….der pure WAHNSINN!!! Unser Kellner (aufmerksam ist weit untertrieben) brachte alles. Wir saßen in einem tollen Gewölbe. Stefan durfte den Wein probieren, super lecker, und dann das Essen!!!!

Die Pizza war keine „normale“ Pizza, ganz anders. Bei Karin: Eine Pizza bianco, mit Feigen, Wallnüssen, Passionsfrucht, Burrata, Parmaschinken und Spinat.
Stefan: Auch eine Bianco, mit Burrata, gekochtem Schinken, Datteln, Passionsfrucht und Spinatblättern.
Wir haben noch NIE! eine bessere Pizza gegessen. Das war der Oberhammer!!! Und der Wein war so lecker. Der Service ist einfach genial. Er kümmerte sich ständig um uns. War super freundlich.

Fazit: Das Restaurant Bassavilla gehört zu den besten Restaurants, das wir je besucht haben. Wenn Ihr mal in der Gegend seid, dann müsst Ihr unbedingt diese Lokal besuchen. 5*****

Nachdem wir traumhaft gegessen und getrunken hatten, gings zurück ein paar Kilometer ins Hotel, wo wir dann seelig eingeschlafen sind 🙂

Heute hatten wir eine lange Tour vor uns. Richtung Süden bis zum südlichsten Punkt Italiens. Nach Santa Maria di Leuca. Eine Landzunge mit einem Leuchtturm, darunter einem wahnsinns Strand mit tollen Lokalen.
Die Fahrt dahin dauerte einige Stunden. Aber auch hier war jeder Kilometer den Aufwand wert. Herrlich die Südspitze Italiens zu sehen.

Heimwärts gings über Otranto wieder zurück Richtung Bari. Otranto war auch eine schöne Stadt. Die Tour war dann eine der Längsten in Apulien. Aber natürlich hatten wir schon Pläne für den nächsten Tag. Da gings hoch zum Fersensporn von Italien.

Heute stand die nächste lange Fahrt an. Wir wollen in den Norden nach Vieste. Der Weg dahin war schon ein Erlebnis. Durch eine tolle Landschaft, die grüner war als im Süden, ging es durch zahlreiche Kurven und bergige Straßen. Hier entstanden wundervolle Bilder, die wir Euch nicht vorenthalten wollen.

Eine wirklich sehenswerte Reise nach Vieste. Wenn in Apulien, gehört Vieste zu den top Sehenswürdigkeiten.

Über Tarent, einer große Stadt ging es dann zurück. Man sollte hier einen Halt machen, denn Tarent ist wirklich sehenswert.

Ein weiterer starker Hauch der Geschichte wartete am nächsten Tag ca. 30 südwestlich von Bari auf uns. Die Stadt Matera.

Matera gilt als eine der ältesten Städte der Menschheitsgeschichte. Von Bari aus fährt man ins Landesinnere, wo Matera auf einem Hügel liegt. Und genau das ist das Problem. Wer Matera besucht, sollte unbedingt gut zu Fuß sein. Es gibt gefühlt 10 Millionen Treppen!!! Aber! Matera ist ein absolutes MUSS in Apulien!

Diese Stadt ist wirklich einzigartig. Mit dem Auto sollte man am Stadtrand parken. In der Stadt ist es schwierig.
Nun waren am Stadtrand überall große Zelte aufgebaut, den Sinn begriffen wir erst beim Verlassen der Stadt, der Papst hatte sein Kommen angekündigt, und so war die Stadt in heller Aufregung.

Matera ist bekannt für seine Felsenhöhlen. Bis in die 1960iger Jahre lebten dort die Menschen, allerding wurde das der Regierung zu peinlich und man siedelte die Menschen in den Ort um.

Heute kann man noch die Höhlen besichtigen. Die Menschen lebten zusammen mit den Tieren, die für Wärme sorgten, in den Höhlenwohnungen.

Und es gab ganz oben eine kleine, versteckte „Bar“, wo man auf Sitzsäcken draußen sitzen und ein kühles Getränk genießen konnte.

Wir konnten dann noch eine Wohnhöhle besichtigen. Hoch interessant, muss man sich ansehen, wenn man in Matera ist. Dort wohnten die Menschen auf verschiedenen Etage mit dem Vieh zusammen. Das Vieh sorgte für zusätzliche Wärme in der Höhle. Gegen ein Eintrittsgeld (war nicht so viel) konnte man die Höhlen besichtigen.

Weiter gings dann nach Locorotondo, einer runden Stadt auf einem Hügel. Auch hier kann man eine wunderschöne Altstadt bewundern. Langsam neigte sich unser Urlaub dem Ende zu, aber wir haben jede Sekunde genossen, in einem so wunderschönen Stück Italiens.

Letztmalig sind wir noch einmal in unser Lieblingsrestaurant ins Bassavilla gegangen und herrlich gegessen und getrunken. Es ist einfach eine andere Welt, in die man eintaucht.

Zum Abschluss ging es am nächsten Tag nach Giovinazzo, ein schöner kleiner Fischerort mit einem schönen Hafen, wo wir in einem kleinem Restaurant am Hafen noch mal einkehrten, bevor es dann mit dem Mokka zum Flughafen ging, wo wir unser Auto wieder abgaben, nach rund 3.500 km durch Apulien. Auch, wenn es sich für euch als Leser sicher sehr stressig anhört, wo wir überall rumgegurkt sind, aber für uns war es der schönste Urlaub überhaupt und wir lieben es einfach, uns so viel wie möglich von Land und Leuten anzuschauen. Wir können euch nur empfehlen, Apulien einmal zu besuchen, einer der schönsten Landstriche, an denen wir je waren. Und das ganz bestimmt nicht zum letzten Mal!

Leider geht so ein Urlaub viel zu schnell rum, aber das kennnt ihr bestimmt.

Hier noch mal unsere Reise nach Orten durch Apulien.

Schön wars in Apulien, wir werden den Süden Italiens bestimmt nochmal besuchen. Calabrien steht auf unserer Liste ganz oben, die Stiefelspitze.

Vielen Dank, dass ihr unserem Reisebericht gefolgt seid. Wir freuen uns über euren Kommentar, den Ihr hier gerne abgeben dürft.

Liebe Grüße von BruNoMeg

Karin & Stefan

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